Innere Kraftquellen

"Ernähren" und "Vermehren", das sind die beiden Grundprinzipien des Lebens. Ob wir es nun wollen oder nicht, das ganze Leben dreht sich um diese beiden Basics.

Während das Thema Ernährung im öffentlichen Bewusstsein überaus präsent ist, führt der zweite Aspekt "Vermehren" oft ein Schattendasein.  

"Jede Frau ist ein sexuelles Wesen", ein Satz, dessen wahre Tiefe erst einmal verstanden werden will. Und doch ist gerade dieses Einverstandensein mit der eigenen Individualtität, der biologischen Geschlechtszugehörigkeit und damit mit der eigenen Sexualität ein Brunnen voller Lebensfreude.


Frau sein

Die eigene Weiblichkeit zu akzeptieren und sein Leben in den von der Natur vorgegebenen Rhythmen zu führen, ist heute schwer. Erst wenn etwas im Leben aus der Harmonie geraten ist (Lebenskrisen), erinnern viele Frauen sich an die stabilisierend Wirkung der inneren Taktgeber. Ein verlässliches Körperbewusstsein und ein gutes Körpergefühl sind die Grundlage für mehr Sinnlichkeit, Leidenschaft und Harmonie.

Leider funktioniert gerade dieses Informationssystem des Individuums in der hektischen Informationsgesellschaft sehr unzuverlässig. Der Alltag wird im starkem Kontrast zu den natürlichen Rhythmen gestaltet und Körperbewusstsein ist für viele ein Fremdwort.

Erinnert sich eine Frau an ihre inneren Kraftquellen, lernt sie sich als Teil der Natur zu sehen und spürt das pulsierende Leben ihrer eigenen Existenz. Sie beginnt sich daran zu erinnern, wie schön ein Leben im Einklang mit sich selbst ist, und erhält die Chance, ihre Weiblichkeit neu zu erleben.

Lebensfreude bringt:

  • Das Körperbewusstsein und das Körperwissen aktivieren.
  • Die eigene Person ernst nehmen.
  • Die eigenen Bedüfnisse, auch die emotionalen, wahr- und ernst nehmen.
  • Sich rechtzeitig abgrenzen.
  • Sich vor Manipulation und Überforderungen schützen.

Jede Frau ist ein sexuelles Wesen, denn sobald die eigene Sexualität nach dem Ende der Kindheit entdeckt worden ist, steht sie im Mittelpunkt jeden Frauenlebens. Die gesamte Hormonproduktion, der monatliche Zyklus, die Liebe zwischen Mann und Frau, das gesamte Geschehen um die Geburt eines Kindes herum, die Wechseljahre – die Sexualität einer Frau berührt und bestimmt ihr Leben auf eine eindrucksvolle Weise.


Sexualität

Sex, also die körperliche Vereinigung von Frau und Mann, also das, was sich beim Thema Sexualität so vordergründig ins Auge schiebt, steht erst am Ende einer Kette von Themen, die sich alle um den Begriff Sexualität ranken. Doch was ist Sexualität überhaupt?

Sexualität ist eine biologische Gegebenheit und der Sexualtrieb ist ein Urtrieb so wie Hunger, Durst oder der Bewegungsdrang. Alle Urtriebe sind leiblich begründet, durchlaufen in der biologischen Entwicklung verschiedene Phasen und haben natürlich einen wesentlichen Sinn zu erfüllen, sonst wären sie ja keine Urtriebe. Damit sind sie etwas Grundlegendes, etwas für den Körper und für das Leben Unverzichtbares.

Sexualität ist jedoch mehr. Sie prägt den Menschen durch die Erlebnisse, die gemachten Erfahrungen, die damit verbundenen Gefühle, Vorstellungen, Phantasien, Absichten, Bedürfnisse, Wünsche und Motive sowohl bewusst wie unbewusst. Damit hat sie einen fundamentalen Einfluss auf das soziale und das zwischenmenschliche Verhalten eines Menschen.

Durch seine biologische Geschlechtszugehörigkeit, sei es als Frau oder als Mann, erlebt der Mensch sich. Damit ist die Sexualität auch die Grundlage für die geistig seelische Entwicklung.

Ob man es nun will oder nicht, die Sexualität bildet eine der bedeutendsten Grundlagen für die Erfahrungswelt eines Menschen.


Die Art und Weise, wie der Mensch sich und seine Sexualität erlebt und wie er sich und seine Sexualität wertschätzt, kann ihm Freude schenken oder ihm ganz unbemerkt Lebenskraft rauben.

Zum Nachdenken:
  • Wolltest du in deiner Kindheit vielleicht lieber ein Junge sein?
  • Lebst du im Einklang mit den monatlichen Rhythmen deines Körpers?
  • Ist für dich Emanzipation ein Spiel nach männlichen Regeln?

Wenn du nur eine dieser Fragen mit "JA" beantwortet hast, lohnt es sich für dich, einmal über dein Frausein nachzudenken.


Intimität

Die eigene Intimität ist ein sehr sensibler und schutzbedürftiger Teil der Persönlichkeit.

Nur wer das weiß und entsprechend verantwortungsvoll mit sich umgeht, kann sich angemessen vor Manipulationen, Übergriffen und Verunglimpfungen schützen.

Leider kann das, was dem Menschen so selbstverständlich mit in die Wiege gelegt wird, auf dem Weg durchs Leben ganz schön brüchig werden. Schon bei einem routinemäßigen Arztbesuch kann das zarte Pflänzchen Intimität verletzt werden. Vielfach unbemerkt führen die kühle Behandlungspraxis und die häufig verwendeten oft unverstandenen Fachvokabeln zu einer Entkörperung der Frau.

Wer einmal ganz bewusst darauf achtet, wann und wie seine Intimsphäre berührt oder gar verletzt wird, entwickelt eine intensivere Wahrnehmungsfähigkeit für seine wirklichen Bedürfnisse.