Lernen mit allen Sinnen

Das beste Mittel gegen Langeweile beim Lernen ist es, das Lernen ganzheitlich zu gestalten, also mit allen Sinnen zu lernen.


 Insel des Lernens und des Wissens 
Erinnerst du dich noch an den Lieblingskuchen deiner Mutter?

Wenn ich an den Apfelkuchen meiner Mutter denke, habe ich den Eindruck, ihn nicht nur riechen, sondern fast auch schmecken zu können. Vor meinem geistigen Auge sehe ich unsere alte Küche, meine Mutter und meine Geschwister. Schon die Vorstellung dieses Geruchs ruft in mir Erinnerungen und ganz bestimmte Gefühle hervor.


Mehrere Gefühle werden zugleich erfahren, das ist bei den meisten Menschen so.
Wir nehmen nicht nur mit einem Sinn wahr, denn wir sind viel interessanter.

Wir nehmen über verschiedene Sinneskanäle unsere Umwelt wahr, und ebenso unterschiedlich ist auch die Art zu lernen: Einige Menschen reagieren in erster Linie auf Töne und das gesprochene Wort. Andere müssen Grafiken, Tabellen oder ein Bild vor sich sehen, um eine Idee verstehen zu können. Wieder andere erfahren die Welt über ihren Körper. Sie lernen kinästhetisch, das heißt durch Bewegungsgefühl und durch Muskelempfindungen.

Das Lernen über die verschiedenen Sinneskanäle lässt sich durch den Einsatz passender Methoden gezielt unterstützen.

Aromen, Farben und Musik lassen sich gezielt einsetzen, um einen Lernprozess zu unterstützen.Sie lassen sich jedoch ebenso gezielt anwenden, um uns zu manipulieren bzw. unser Lernen zu blockieren.


 Insel des Lernens und des Wissens
Einige Tipps:

Versuche einmal, dir Vokabeln einzuprägen, während du auf einer blühenden Wiese sitzt. Fällt dir später eine Vokabel nicht mehr ein, denke an die blühende Wiese. Erinnerst du dich nun an das Wort?

Fachbegriffe lassen sich sehr gut in eine kleine Geschichte kleiden. Diese Geschichte kannst du vor dem inneren Auge visualisieren und hast sie immer griffbereit.

Kreiere mal einen Song! Gesungene Texte kann das Gehirn fünfmal leichter behalten als gesprochene.

Ganzheitlich lernen heißt, beide Gehirnhälften zu nutzen.

Erfreulicherweise sind die meisten Lerneinheiten heute so aufgebaut, dass sie beide Gehirnhälften ansprechen. Gehirnjogging hilft den Muskel Gehirn gezielt zu trainieren, und wie beim Sport können wir auch das Gehirn durch ein gezieltes Aufbautraining kräftigen, um fit fürs Lernen zu sein. Die Methoden sind vielfältig. Nichts spricht dagegen, unterschiedliche Varianten auszuprobieren.

Manche Themen liegen allerdings noch immer bloß in trockenen Abhandlungen vor. Dann lohnt es sich, selber kreativ zu werden und zu überlegen, wie man den Stoff, den man sich aneignen möchte, vielfältiger präsentieren kann. Stell dir vor, du wärst dein eigener Lehrer ...

Vera Birkenbihl gibt in ihrem Buch „Stroh im Kopf? Vom Gehirn-Besitzer zum Gehirn-Benutzer“ viele wertvolle Tipps zum stressfreien Lernen. Siehe hierzu unter "Bücher - lebe LERNEN".