Gefühle - Leben im JETZT

"Körper, Gefühl und Geist bilden zusammen ein großes ganzheitliches Gehirn - ein psychosomatisches Netzwerk. Werden Gefühle am Ausdruck gehindert, wird der biochemische Fluss im Körper unterbrochen. Die natürliche Informationsweitergabe wird blockiert - der Körper erkrankt. Es scheint, dass gut 80% aller Krankheiten auf unterdrückte Gefühle zurückzuführen sind und die verbleibenden 20% haben etwas damit zu tun", schreibt die renommierte amerikanische Neurowissenschaftlerin Candace B. Pert in ihrem Buch 'Moleküle der Gefühle'.

Trotz dieses beeindruckenden Einflusses auf die Gesundheit des Menschen wird das "Fühlen" und das "Zeigen von Gefühlen" in der heutigen Lebenswelt immer noch stiefmütterlich behandelt.

Gefühle spielen auch beim Lernen eine wichtige Rolle. Das Gefühl mit dem eine Sache begonnen wird, bestimmt mit über den Erfolg des Projektes, denn ob der Mensch angeregt oder langweilt, motiviert oder frustriert ist, ist ein Gefühl.

Viele Menschen haben schon in der Kindheit verlernt, ihre Gefühle wahrzunehmen, zu ihren Gefühlen zu stehen oder sie angemessen auszudrücken. Stattdessen werden sie unterdrückt.

Gefühle wollen gelebt werden.

Gefühle sind immer eine Geschenk des Augenblicks. Sie verbinden den Menschen mit der Gegenwart, dem JETZT.

Das Fühlen bereichert das Wahrnehmungsspektrum. 'Gefühle erleben' macht den Menschen vollständiger.

Liebe, Wut, Angst, Unsicherheit, Mut, Sicherheit - das Spektrum ist groß. Wir fühlen über die Haut und das Herz. Manchmal sagt auch der Bauch, wo es lang geht. Und doch verraten die gefühlten Gefühle nicht immer das, was wirklich ist.


Ein bunter Strauß von Gefühlen:

  • Emotionen - Zum Beispiel das Lachen. Die Reaktion des Körpers ist spontan und situationsbezogen.
  • Alte Gefühle - Oft wabbert eine in der Kindheit gefühle Empfindung an die Oberfläche.
    Beispiel: Der Mensch empfindet gegenüber einer fremden Person Zorn und weiß nicht warum.
  • Verschollene Gefühle - Wir haben ein Gefühl vergessen.
    Beispiel: Das Gefühl "Ich bin richtig, so wie ich bin".
  • Übernommene Gefühle - Besonders feinfühlige Menschen übernehmen manchmal die Stimmungen ihrer Mitmenschen.
    Beispiel: Eben war ich noch guter Stimmung, plötzlich bin ich ganz traurig.
  • Abgedeckelte Gefühle - Über das Gefühl wird eine Art Dämmschicht gelegt, damit die Wucht des Gefühls nicht so groß ist.

Das bewusstes Hinterfragen der eigenen Gefühle trainiert die Unterscheidungskraft und die wiederum hilft, angemessener mit den auftauchenden Emotionen umzugehen.


 

Gefühle haben eine Ursache und eine Wirkung.

Sie beeinflussen die menschlichen Entscheidungen, sein Handeln, seine zwischenmenschlischen Beziehungen und seine Gesundheit. Lauter gute Gründe also, um sich einmal um seine Gefühle zu kümmern.

Die gute Nachricht:

Gefühle wahrnehmen und ausdrücken kann man lernen.
Verletzte Gefühle kann man heilen, verschwollene Gefühle wiederfinden, abgedeckelte Gefühle entstauben.


Mitmachen:

Sammle doch einmal gute Gefühle, zum Beispiel das Lachen eines Kindes, die Freude über eine gute Nachricht und so weiter.

Wenn du betrübt bist, versuche dich an diese Gefühle zu erinnern und dann überprüfe erneut, wie du dich fühlst.