Wissen kreieren ...

Ordnung strukturiert im Außen, was wir im Kopf ordnen wollen. Da wir in der heutigen Zeit eher über zu viele Informationen verfügen als über zu wenig, ist es wichtig, die auf uns einfließenden Informationen gleich richtig zu behandeln.


Ordnung

Um Ordnung zu halten, hilft mir ein strukturiertes Ablagesystem. Ich liebe Ordner. Andere Menschen mögen Briefablagekästen. Manchmal ist es auch sinnvoll, eine Hängeregistratur zu benutzen. Nachdem ich wieder einmal in Zeitschriften und Papierbergen versank, gewöhnte ich mir an, alles, was sich ansammelte, gleich zu sortieren. Dafür nutzte ich folgendes System:

  • Die alles entscheidende Frage lautet: „Brauche ich diese Information?“
  • Nein – ab in den Papierkorb!
  • Vielleicht später – unter dem Stichwort oder Thema ablegen.
  • Ja, passt genau – in die entsprechende Ablage für das Fachthema einordnen.

Bei einigen Zeitschriften und einzelnen Artikeln bin ich mir manchmal nicht im Klaren, ob ich sie benötige oder nicht. Weil ich sie noch nicht wegwerfen möchte, lege ich für sie einen Kasten an, in dem ich zunächst alles sammle. Greife ich innerhalb des kommenden Jahres nicht auf diese Informationen zurück, wandert der gesamte Inhalt des Kastens ungelesen in den Papiermüll. Wohlgemerkt ungelesen, denn ein nochmaliges Durchforsten des Inhaltes kostet unnötige Zeit. Ich vertraue darauf, dass ich die Informationen, die sich in diesem Stapel befinden, eines Tages notfalls auch anders beschaffen kann. Am Anfang fiel es mir ziemlich schwer, die Zeitschriften unbesehen zu entsorgen, doch ich wusste, das nochmalige Aussortieren erzeugte nur einen neuen, wenn auch kleineren Stapel, für den ich letztendlich auch keine Zeit finden würde.


Adressen

Ich legte mir ein Adressenverzeichnis an mit den Adressen der Weiterbildungsinstitution, Bibliotheken, Dozenten, Lernpartner und sonstiger hilfreicher Personen oder Institutionen. Zu den Daten gehören auch die E-Mail-Adressen. Dieser Datenbestand half mir, anstehende Fragen sofort zu klären, nötige Informationen umgehend zu beschaffen und die Vorteile eines guten Netzwerkes zu nutzen.


Informationsbeschaffung

Folgende Fragen unterzog ich einer genauen Überprüfung:

  • Welche Zeitung, welche Zeitschrift ist für mich und mein Ziel hilfreich?
  • Wo ist die nächste Bibliothek, wie sind die Ausleihzeiten und Konditionen?
  • Welche Bücher sollte ich mir für meine eigene kleine Bibliothek anschaffen?
  • Welche alternativen Möglichkeiten gibt es, an die gewünschten Informationen zu kommen?
  • Welche Internetseite mit zuverlässigen Informationen stehen mir zur Verfügung?

Das Klären dieser Fragen führt zu einer fundierten Informationsstruktur, die es erlaubt, schnell und ohne große Umstände die richtigen Informationen zu gewinnen.


Archivierung

Die Ablage gedruckter Materialien haben wir bereits behandelt. Auch der Computer bietet sich an, um Informationen zu beschaffen, aufzuzeichnen und zu archivieren. Alle abgespeicherten Informationen sollten auch wiedergefunden werden. Hilfreich sind:

  • eine übersichtliche Verzeichnisstruktur, eventuell nach Fachthemen gegliedert, mit entsprechenden Unterordnern
  • alle Dokumente mit eindeutigen Dateinamen zu versehen
  • Artikel einscannen und im Fachverzeichnis ablegen

Mit ein wenig Struktur und Disziplin kann man sich am Computer eine Wissensbasis aufbauen, die den Umgang mit Lernmaterial und eigenen Ausarbeitungen gekonnt unterstützt.


Internet

Das Internet ist die größte Datenbank der Welt. Durch diesen Medium bekommen wir Zugang zu Informationen, die wir vor Jahren noch mit erheblichem Zeitaufwand und Mühe beschaffen mussten.

 Insel des Lernens und des Wissens

Wichtig:
Das Internet hat seine eigenen Regeln!

Meine Anregungen:

Nie im Internet surfen, ohne einen Virenscanner (Virenschutzprogramm) auf dem Rechner aktiviert zu haben!

Daten aus dem Internet nie unreflektiert übernehmen! Im Internet gibt es alle Arten von Informationen. Jeder Mensch kann seine eigene Meinung über das Internet verbreiten. Deshalb müssen Daten, die für Schul- oder Studienzwecke genutzt werden, aus einer sicheren Quelle stammen und gegebenenfalls geprüft werden.

„Verschollen im Internet“ – so könnte man es bezeichnen, wenn man im Internet nach Informationen sucht und von Seite zu Seite surft, ohne etwas qualitativ Sinnvolles zu finden.

Auch bei der Nutzung des Internets empfiehlt es sich, sich mit den Grundlagen der Anwendung vertraut zu machen. Nur wer mit einem Werkzeug umgehen kann, kann es auch nutzbringend einsetzen.

Das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten, um das Lernen aktiv zu unterstützen. E-Learning ist eine der attraktiven Chancen, sich neue Wissensgebiete zu erschließen. Viele Weiterbildungsinstitute und Schulen bieten Internetplattformen an, um die Kontakte zwischen Lehrenden und Lernenden aktiv zu unterstützen.


Anmerkung:

Nach meinen Beobachtungen überschätzen wir momentan die Wissensvermittlung per Computer. Grundsätzlich tendieren wir dazu, dem Fernsehen und dem Computer zu viel Raum in unserem Leben zu geben. Dadurch lassen wir unsere Kreativität, unsere Träume und Fantasie verkümmern. Gerade die eigenen seelischen Innenräume spielen jedoch beim Lernen und bei der Wissensvernetzung in unserem Gehirn eine große Rolle. Nur wenn wir auch unser Vorstellungsvermögen trainieren, gelingt es uns, zukunftstaugliche Visionen und Ideen zu entwickeln. Ein Fachartikel zum Thema „Neue Medien und Lernen“ brachte es auf den Punkt:

„Das funktionale Lesen am Computer und im World Wide Web räumt dem Mitfühlen und Staunen, dem Verknüpfen der Informationen mit der eigenen Erfahrung, also der emotionalen Seite, keinen Platz ein. Viele typische Internetleser haben ihr körpereigenes Speichermedium Gehirn einfach ausgelagert: Sie brennen kurzfristig erforderliches Wissen nicht mehr in ihre empfindlichen Nervenbahnen, sondern auf die Rohlinge wieder beschreibbarer CD´s.“

Was bedeutet Lernen überhaupt? Im Mittelpunkt allen Lernens steht immer die eigene Person. Sie auf einen einzigen Teilaspekt zu begrenzen heißt, die vielen anderen Aspekte der Persönlichkeit auszublenden. Wenn wir über eine Schatztruhe verfügen würden, die mit Gold, Silber, Diamanten und Perlen gefüllt ist – würden wir dann auch nur die Goldstücke nutzen?