Mein Leben muss doch einen Sinn haben?

Diese Frage stellt sich wohl jeder irgendwann im Leben. Jeder Mensch möchte in seinem Leben einen Sinn erkennen. Und das ist richtig so!

Es reicht nicht aus, alles rational erklären zu wollen. Wir müssen unser Leben für sinnvoll halten, wenn wir erfolgreich sein wollen. Mit „erfolgreich“ meine ich nicht die materielle Seite des Lebens, auch wenn sie eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Erfolgreich sind wir, wenn es uns gelingt, ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen. Wenn ich davon überzeugt bin, dass mein Leben einen Sinn hat, dann ist auch mein Tun sinnvoll. Und darum geht es. Meine Aufgabe muss einen Sinn haben, damit ich sie gerne erfülle.

Sinnhaftigkeit erleben wir in dem Wissen, in ein Ganzes eingebunden zu sein.
So unscheinbar wir uns auch in manchen Momenten fühlen mögen – jeder, ausnahmslos jeder von uns ist ein wichtiger Teil des Ganzen. Die Menschheit kann nur gemeinsam existieren – eingebunden in das Zusammenleben mit den anderen Lebewesen und durch die gemeinsame Nutzung der Ressourcen dieser Erde.

Wie viel schöner und erfolgreicher wäre es doch, die eigene Rolle oder Aufgabe in diesem Gesamtkonzept zu erkennen und zu leben!


Lernen ist ein natürliches Bedürfnis des Menschen

Wenn uns etwas interessiert, lernen wir leicht. Du empfindest es nicht einmal als lernen – es ist ein rein selbstverständliches Kennenlernen. Deshalb verlangen wir nach einem Sinn in unserem Tun. Falls du jedoch das Gefühl hast, was du da lernen sollst, sei für dich vollkommen unsinnig, empfindest du auch das Lernen nur als Frust.


 Insel des Lernens und des Wissens

Versuche etwas über dein Lebensziel in Erfahrung zu bringen, und wenn du es erkannt hast, folge diesem Ziel mit Hingabe. Es lohnt sich!

Jeder Mensch hat seine Bestimmung und damit auch seine innere Berufung. Wenn wir eine Tätigkeit ausüben oder einen Beruf erlernen wollen, zu dem wir uns berufen fühlen, dann ist die Wissensaneignung keine Last, sondern eine Bereicherung. Mit jeder Information werden wir reicher an Wissen und Erfahrung und können sie in unsere Tätigkeit einfließen lassen. Ob es sich um ein Handwerksstück oder eine Dienstleistung handelt – alles, was mit Liebe und Freude weitergegeben wird, erzeugt Gutes.


Es ist übrigens offensichtlich, ob der Mensch eine Tätigkeit ausübt, zu der er sich berufen fühlt und in der es ihm gut geht. Schau ihm ins Gesicht, schau ihm in die Augen: Er strahlt, und seine Augen glänzen. Die Ausstrahlung seiner ganzen Persönlichkeit ist stimmig.


Wer bin ich wirklich und was will ich für mich?

Wer bin ich wirklich? Und was will ich für mich? Diese Fragen zu klären brachte mich Stück für Stück zu einem neuen Selbstverständnis. Was und wodurch werde ich manipuliert? Dies ist eine weitere große Frage, denn Manipulation bedeutet Trennung vom eigenen Willen. Der eigene Wille aber ist es, der uns befähigt, Verantwortung zu übernehmen und tragen zu können. Wir wollen ständig und bekommen auch oft genug, was wir wollen, ohne zu bemerken, dass wir es sind, die es wollen. Wenn wir ständig manipuliert werden und Fremdbestimmung nicht erkennen, können wir dann wissen, was wir wirklich wollen? Es ist Zeit, die Verantwortung für dich selbst zu übernehmen! Wenn du selbstbestimmter lernst und eigenständiger denkst, dann kommst du auf der Suche nach deinem Lebenssinn deinem Lebensglück ein gutes Stück näher.


Die eigene Ethik erkennen

Tief in uns verborgen ist eine Grundethik, die uns aufschrecken lässt, wenn Unrecht geschieht. Wenn diese Werte erkannt und gelebt werden, ist es einfacher, zu sich selbst und zu seinen Zielen zu stehen. Wir brauchen feste Grundwerte, auf denen wir unser Leben aufbauen können. In einer sich ständig wandelnden Gesellschaft und einem sich ständig wandelnden Wirtschaftssystem brauchen wir einen festen Unterbau, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Ein weiterer Grund, warum es meines Erachtens Vorteile bringt, sich über seine Ethik im Klaren zu sein: Wenn wir äußerlich anders handeln, als wir innerlich fühlen, entsteht eine Ungereimtheit, ein innerer Konflikt in uns selbst. Wir sind mit uns nicht im Reinen, und wenn wir mit uns nicht im Reinen sind, können wir uns nicht wirklich wohlfühlen. Durch die Bereinigung persönlicher Fragen und das Erkennen und Anerkennen der geistigen Gesetze wird es möglich, zukunftsorientiert zu leben und zu handeln.

Ob wir von Gott sprechen, es die göttliche Schöpferkraft nennen oder einfach dem Gesetz von Ursache und Wirkung folgen: Das Bekenntnis zu unseren Werten und unserer Ethik verleiht uns Kraft und Mut zum Handeln. Wir vertrauen darauf, dass alles, was geschieht und was wir erfahren, sinnvoll und richtig ist, und wir erkennen, dass wir als Einzelne viele Möglichkeiten haben, unser Leben und die Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Gerade in Zeiten, in denen sich das Lernen über einen längeren Zeitraum hinzieht, erhält der Lernende durch einen festen Unterbau, der Ruhe und Gelassenheit gibt, die Chance, in seiner Persönlichkeit zu wachsen.

Sich Räume schaffen, Zeiträume, finanzielle Spielräume, kreative Gestaltungsräume und inspirierende Wissensräume, bedeutet oftmals Verzicht auf andere Aktivitäten und Annehmlichkeiten, wie Zeit für Freunde oder Familie, lange durchfeierte Nächte, regelmäßige Geldeinnahmen und vieles mehr. Das Vertrauen darauf, dass das, was ich tue, genau das ist, was ich zu dieser Zeit machen möchte, ist sehr beruhigend und lässt auch die mit langen Lernprozessen verbundenen Rückschläge, die anscheinend endlos dauernden Zwischenzeiten und die manchmal ausbleibenden Erfolge leichter bewältigen.


Der eigene Weg

Lernen kann lustvoll sein und Spaß machen, wenn wir es wollen. Doch der Weg, Wissen zu erwerben, muss freiwillig beschritten werden, und diesen Weg kann nur jeder für sich allein gehen. Es bedarf der Hinwendung, des eigenen Willens und der persönlichen Hingabe. Auch wenn lernen leicht sein kann und uns viele Hilfsmittel zur Verfügung stehen: Es kann uns niemand abnehmen, diesen Weg allein zu gehen.

Die Verantwortung für das, was ich lernen will, liegt allein bei mir. Nur ich selbst entscheide, was ich lernen will und was nicht. Sobald ich aber das Denken nicht mehr anderen überlasse, beginne ich Verantwortung für mich zu übernehmen, und dann entscheide ich, was ich lerne und wie ich lerne. Durch die Übernahme von Verantwortung entwickle ich Kraft und Mut, dann bin ich bereit für die Zukunft und kann gelassen auf das Neue zugehen. Das alles wird jedoch nur glücken, wenn ich in dem, was ich tue und was ich bin, einen Sinn sehe.


Ohne Grundwerte verkommt Freiheit
im Leben der Individuen zur
Freizügigkeit und im politischen Leben
wird sie zum Spielball der Mächtigen
und zur Arroganz der Macht.

Papst Johannes Paul II.