Die neurobiologische Sicht

LERNEN hat viele Gesichter. Aus neurobiologischer Sicht ist LERNEN nichts anderes als das Anlegen von neuen Hirnstrukturen.

Diesen Vorgang kann man sich wie folgt vorstellen: Bei jeden Lernvorgang entstehen neue Nervenverbindungen. Je mehr Nervenverbindungen aktiv gehalten werden, d.h. immer wieder genutzt werden, desto stabiler ist die Verbindung. Das bedeutet, je stabiler die Verbindung ist, desto besser beherrschen wir den Lernstoff.

Deshalb ist Wiederholen so wichtig!

Und jetzt kommt es: Je vielfältiger Lerninhalte mit bereits bekannten Inhalten verknüpft werden, desto flexibler können wir mit unserem Wissen umgehen.

Das Erinnern an bereits vorhandenes Wissen bedeutet ein Reaktivieren von bereits angelegten Hirnstrukturen. Durch die Verknüpfung von neu Erlerntem mit bereits vorhandenen Wissen fällt das LERNEN leichter.


 

Tipp:

 

Neue Vokabeln werden besser behalten, wenn man sie mit bekanntem Wissen kombinieren kann, weil neue Informationen, die an bestehendes Wissen anknüpfen, von bereits angelegten Gedächtnispfaden (vorhandenen Hirnstrukturen) abgerufen werden können.


Auch das noch ...

Bei meinem Englisch-Lern-Projekt hatte ich nicht bedacht, dass Informationen vom Arbeitsspeicher (Kurzzeitgedächtnis) in das Langzeitgedächtnis überführt werden müssen. Erst im Langzeitgedächtnis werden aus elektrischen Impulsen neue Hirnstrukturen. Das Langzeitgedächtnis ist die eigentliche Lagerhalle des Wissens.

Je nachdem wie flexibel und trainiert das Gedächtnis eines Menschen ist, desto leichter oder langsamer gelingt der Übergang vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis. Neue Hirnstrukturen dauerhaft zu prägen erfordert den permanenten Kontakt mit einer Fremdsprache.